Was wir noch nie sahen, und jetzt alle sehen dürfen! Am 12. Juli diesen Jahres wurde der Öffentlichkeit das erste Bild des neuen James Webb Space Telescope (JWST) vorgestellt. Es zeigt, mit einer bisher nie erreichten Auflösung, ein Galaxien Cluster namens SMACS 0723. Während das Hubble Telescope eine wochenlange Belichtung benötigte, konnte das JWST mit „nur“ ca. 12 Stunden Belichtungszeit ein deutlich detailreicheres Bild anfertigen. Um eine irdische Vorstellung zu bekommen wurde folgender Vergleich angestellt: Das Galaxienfeld müsste auf ein Sandkorn passen, wenn wir es mit gestreckten Arm vor uns betrachten würden. Weiterlesen
Bild des Monats Juli 2022
Das Bild des Monats Juli zeigt unsere Sonne. Unser Heimatstern spendet uns nicht nur Wärme und Licht, sondern ist auch ein interessantes Beobachtungsobjekt für Astronomen. Durch einen speziellen Filter können wir in die Chromosphäre des Sterns schauen. Diese Schicht liegt ca. 2000km über der eigentlichen Oberfläche der Sonne, der Photosphäre. Da die Photosphäre aber ungefähr eine Millionen mal heller strahlt, ist es ohne einen speziellen Filter nicht möglich die darüberliegende Schicht sichtbar zu machen. In der Chromosphäre lassen sich viele Erscheinungen beobachten. Neben den bekannten Sonnenflecken kann man auch sogenannte Flares, Filamente, Plages (Fackeln) und Protuberanzen beobachten. Weiterlesen
Planetenlehrpfad in Runkel
Die Stadt Runkel hat seit Juni 2022 einen Planetenlehrpfad an der Lahn. Der Planetenlehrpfad ist ein Modell unseres Sonnensystems im Maßstab 1:1.000.000.000. Er führt entlang des Fahrrad- und Wanderwegs an der Lahn und beginnt mit einer maßstabsgerechten Nachbildung unserer Sonne in Höhe des Bahnhofs Runkel. Ab der Sonne befinden sich auf der Strecke von 4,5 Kilometern Informationstafeln zu den Planeten beginnend mit Merkur und endend mit Neptun in Villmar.
Das Projekt nahm seinen Anfang durch die Initiative von Schülerinnen und Schülern der neunten Klasse der Johann-Christian-Senckenberg-Schule Runkel im Jahr 2017. Patrick Fitz, Lehrer an dieser Schule, übernahm zusammen mit den Lernenden die Projektleitung. Herr Fitz und die Schule sind Mitglieder der Sternwarte Limburg.
Mit Hilfe der Gemeinden Runkel und Villmar, sowie Sponsoren aus der heimischen Wirtschaft und dem hiesigen Schulwesen konnte das Projekt nach einer durch Corona bedingten Unterbrechung bis 2022 realisiert werden.
Bild des Monats Juni 2022
Diese Protuberanz war am 09.05.2022 am Rand der Sonne entstanden. Protuberanzen sind heftige Materieströme auf der Sonne, die am Sonnenrand als matt leuchtende Bögen mit speziellen Teleskopen beobachtet werden können.
Oft haben Protuberanzen eine Länge von einigen hunderttausend Kilometern, eine Höhe bis 40.000 km und eine Dicke bis 5000 km (zum Vergleich: die Erde hat einen Durchmesser von gut 12.700 km). Besonders starke Ströme können auch über eine Million Kilometer weit über die Sonnenoberfläche aufsteigen, wobei der Bogen abheben und die Materie ins Weltall schleudern kann.
Bild des Monats Mai 2022
Das Astrobild des Monats zeigt in der Bildmitte die beiden Galaxien M60 und die daneben liegende kleinere NGC4647 im Sternbild Jungfrau. Das Besondere ist die Supernova SN2022hrs, die sich am Rande der Balken-Spiralgalaxie NGC4647 befindet (siehe eingezeichnete Markierung). Sie ist vom Supernova-Typ Ia und hat eine scheinbare Helligkeit von ca. 12,5 mag.
Bild des Monats April 2022
Das Bild des Monats April zeit die Galaxie mit der Messier-Katalognummer 81. Sie ist auch unter dem Namen Bodes Galaxie bekannt. M81 ist eine 7,0 mag helle Spiralgalaxie im Sternbild großer Bär und etwa 12 Millionen Lichtjahre entfernt. Obwohl das Licht, welches der Fotograf hier eingefangen hat, bereits 12 Millionen Jahre unterwegs war, bis es den Chip der Kamera ausgeleuchtet hat, gehört diese Galaxie noch in unsere nähere extragalaktische Nachbarschaft. Weiterlesen
Bild des Monats März 2022
Der Nord-Osten unseres Mondes
Das Bild zeigt einen Ausschnitt vom Nord-Osten des zunehmenden Mondes im Februar. Es wurde auf der Sternwarte Limburg mit unserem kleinen 8 Zoll Spiegelteleskop (Celestron C8, Durchmesser 203 mm, Brennweite 2.032 mm) mit einer Astrokamera von Achim Conradi fotografiert.
Bild des Monats Februar 2022
Dieser Nebel erinnert mit ein wenig Phantasie an den Helm der gefürchteten germanischen Gottheit Thor. Ein passendes Bild findet man unter diesem Link im Focus Magazin:
ogy.de/1j7d
15.000 Lichtjahre ist der Nebel von uns entfernt. Wir sehen hier folglich eine Momentaufnahme aus dem Jahr 13.000 v. Chr.
Verantwortlich für dieses Nebelobjekt ist der Wolf-Rayet-Stern HD 56925 im Bild mit einem weißen Pfeil gekennzeichnet. Als Wolf-Rayet-Sterne (WR) werden die freigelegten Kerne ehemaliger sehr massereicher Sterne bezeichnet. WR-Sterne stoßen mit der Abströmgeschwindigkeit von bis zu 3000 km/s die eigene äußere Hülle in die Sternumgebung ab.
Trifft dieser „Wind“ auf interstellare Materie in der Umgebung, kommt es zu einer Wechselwirkung, wie in dem Fall von Thors Helm. Schockwellen bilden sich aus und das stark komprimierte Gas heizt sich auf und wird dadurch zum Leuchten angeregt.
So entsteht am nächtlichen Himmel eine wunderbar anzuschauende leuchtende Wolke.
Die Aufnahme von Peter Remmel wurde mit einem Spiegelteleskop mit 350 mm Öffnung gemacht. Verwendet wurde eine gekühlte Astrokamera mit der dieser Nebel insgesamt 50 x 60s belichtet wurde.