Transit im Bruchteil einer Sekunde: Die ISS vor der Sonne
Diese Aufnahme zeigt ein faszinierendes Zusammenspiel von Astronomie und Raumfahrttechnik: Den Transit der Internationalen Raumstation (ISS) vor der Sonnenscheibe. Dieses Ereignis ist durch seine extreme Kürze gekennzeichnet.
Das flüchtigste Himmelsereignis
Die ISS umrundet die Erde in etwa 400 km Höhe mit einer Geschwindigkeit von rund 28.000 km/h. Bedingt durch diese enorme Geschwindigkeit überquert die 109 Meter breite Raumstation die gesamte Sonnenscheibe in nur 0,5 bis 1,7 Sekunden. In diesem Bruchteil einer Sekunde erscheint die Silhouette der ISS, inklusive ihrer Solarpanels, als gestochen scharfer, dunkler Umriss vor dem hellen Hintergrund.
Präzision in der Beobachtung
Die erfolgreiche Erfassung eines solchen Transits ist eine technische Herausforderung. Sie erfordert eine äußerst präzise Vorhersage der Bahn (basierend auf den TLE-Daten) und des genauen Zeitpunkts. Zudem ist die Sichtbarkeit auf einen wenige Kilometer breiten Streifen auf der Erdoberfläche beschränkt. Um die maximale Transitdauer zu nutzen – was für die Schärfe der Aufnahme entscheidend ist – muss der Beobachtungspunkt exakt auf der errechneten Zentrallinie liegen.
Diese Momentaufnahme ist ein eindrucksvoller Beleg für die Geschwindigkeit der Raumfahrt und die Präzision, die in der modernen Beobachtungsastronomie erforderlich ist, um solch kurzlebige Phänomene festzuhalten.
