Bild des Monats Oktober 2022

Foto: Sabine Mauer

Der Lagunennebel ist ca. 5000 Lichtjahre von uns entfernt. Er gehört zum Sagittariusarm der Milchstraße. Einem Spiralarm, der ein Nachbar des Orionarms ist, in dem sich unser Sonnensystem befindet. Er wird als achtes Objekt im Messier Katalog geführt und hat die Nummer  6523 im New General Cataloge (NGC). Man findet den Lagunenebel tief am Südhimmel im Sternbild Schütze, dessen hellsten Sterne einen Teekessel an den Himmel zeichnen. Der Nebel besteht aus Emissions- und Reflexionsnebeln mit einer Helligkeit von 6,0 mag und einer Winkelausdehnung von etwa 90′ × 35′. Die verschwommene Wolke ist in Wirklichkeit ein riesiger Sternkindergarten, in dem ständig neue Sterne geboren werden. Er ist etwa 5200 Lichtjahre von der Sonne entfernt. Der Lagunennebel ist der zweithellste in Mitteleuropa sichtbare Gasnebel und ein leicht aufzufindendes Feldstecherobjekt, wenn kein Flutlicht stört.

Auf Fotos wirkt der Lagunennebel wie ein roter Wirbel mit hellen Sternen. Die rote Farbe kommt vom Wasserstoffgas, das den größten Teil dieses Nebels bildet. Die heißen, jungen Sterne, die in dem Nebel geboren werden, geben viel ultraviolette Strahlung ab. Die trifft auf die Wasserstoffatome und spaltet deren Elektronen ab. Wenn sich diese Elektronen wieder mit den Atomkernen verbinden, leuchtet das Gas rot. Für das bloße Auge wirkt der Lagunennebel weißlich grau, weil er zu weit weg ist, als dass wir seine Farbe erkennen könnten.

Der Lagunennebel befindet sich wenige Winkelgrad oberhalb der Teekesseltülle. Bei dunklem Himmel,  abseits von künstlichen Lichteinflüssen, können Sie vielleicht den weiß-grauen Fleck des Lagunennebels erkennen. Da er in unseren Breitengraden recht tief steht habe ich ihn in Namibia besser fotografieren können. Dort steht er im Zenit und es gibt dort keinerlei Fußballstadien oder Eventbeleuchtungen, die den Nachthimmel stören. Die Milchstraße ist dort als feine Wolke zu sehen. In unseren Großstädten ist sie unsichtbar.