Bild des Monats Dezember 2019

Dietmar Bode

NGC 7380, der Zauberernebel (Wizard Nebula) Hier sieht man ein noch recht junges Sternentstehungsgebiet im Sternbild Kepheus an der Grenze zur Kassiopeia.
Neuere Messungen geben eine Entfernung von 8000 Lichtjahren an und einen Durchmesser des Nebels von etwa 100 Lj.

Er ist nur etwa 4 Millionen Jahre alt und wird von den jungen heißen Sternen kräftig durch gewirbelt. In vielleicht 1 Million Jahren wird der Nebel verschwunden sein, aber seine Sterne werden zum Teil noch leuchten, wenn unsere Sonne längst vergangen ist. NGC 7380 bezeichnet eigentlich nur den jungen Sternhaufen, der 1787 von Caroline Herschel entdeckt wurde. Der umgebende Nebel konnte erst sehr viel später beobachtet und nachgewiesen werden, nämlich in den 1950er Jahren,und hat seit 1959 die Bezeichnung SH2-142.
Der Nebel selbst ist visuell sehr schwer zu sehen, aber für die Astrofotografen ein beliebtes Objekt. Besonders die relativ neue Schmalbandfotografie zeigt die filigrane, lebhafte Struktur des Nebels. Die schwarzen Kanten deuten auf sehr intensive, energiereiche Strahlung hin, die durch ihren Druck diese Strukturen formt und leuchtende Kanten erscheinen lässt.
Das gezeigte Foto ist aber eine reine RGB-Aufnahme mit einer Astro-Farbkamera aufgenommen. 33 Einzelbelichtungen zu je 5 Minuten wurden am PC zu einem Bild verarbeitet, Gesamtbelichtung hier also 2:45 Stunden. Das Fernrohr war ein
30,5 cm durchmessendes Ritchey Chrétien Spiegelteleskop.