Sternenkreißsaal am Limburger Nachthimmel

Corona hat auch auf die Veranstaltungen und die vereinsinterne Termine der Sternwarte Limburg e.V. einen starken Einfluss.
So können seit März im kleinen Vortragsraum der Sternwarte oder an den Teleskopen im Observatorium die Abstandsregeln, wie es sich jeder vorstellen kann, nicht eingehalten werden.
Vorbereitete spannende Vorträge zur Astronomie mussten somit erst einmal zurückgestellt werden.

Die Amateurastronomie im Raum Limburg ging natürlich trotz Corona auch in den letzten Wochen weiter, bedauerlicher Weise natürlich nicht mehr in der Gruppe.

So haben einige Mitglieder der Sternwarte daheim ein Teleskop oder gar eine kleine Sternwarte, von der aus natürlich als Einzelkämpfer ohne Corona -Einschränkungen weiter beobachtet werden konnte. Aber auch aus der Limburger Vereinssternware wurde von Einzelpersonen weiter Astronomie betrieben.

Dazu hatten wir in diesem Frühjahr eine extrem seltene Aneinanderreihung von vielen wunderbaren warmen und klaren Nächten.
Das Ganze gekoppelt mit Kurzarbeit und Homeoffice brachte einige tolle Fotoresultate der Limburger Hobbyastronomen hervor.

Davon möchten wir denen, die uns sonst gerne besucht hätten, einige Ergebnisse vorstellen.

NGC 7822 nennt sich die auf dem Bild zu sehende Wolke. Ein gigantischer Sternenkreißsaal im Sternbild Kepheus, unweit der Cassiopeia.

Über 3000 Jahre hat das Licht für den Weg zu dem Kamerasensor von Peter Remmel benötigt, der von Kirberg aus diese Aufnahme machen konnte.

Zum Leuchten angeregt wird die gigantische Wasserstoffwolke durch die Sterne im oberen Bildbereich. Diese Sterne weisen ganz besondere Eigenschaften auf.
Denn hier leuchten einige dieser Sterne mit der 100.000-fachen Leuchtkraft unserer Sonne, die Oberflächentemperatur ist fast 10-mal so hoch wie die Oberflächentemperatur unserer Sonne.

Schön anzuschauen ist das Gebiet, wie man auf dem Bild sehen kann, aber die harte UV-Strahlung dieser Sterne würde eine Entstehung von Leben auf den Planeten in diesem Himmelsareal vermutlich sehr stark erschweren.

Da bleiben wir, trotz Corona, doch lieber hier auf unserer Erde und schauen uns dieses wunderschöne Wasserstoffwolke am nächtlichen Himmel lieber aus sicherem Abstand an.

6 Stunden wurde dieses Gebiet mit einer auf -15°C gekühlten Astrokamera und speziellen Engbandbandfltern verfolgt und aufgenommen. Anschließend wurde dieses Bild wie auch die meisten Bilder des Hubble-Weltraumteleskop entwickelt. Wir sehen hier folglich eine Bildbearbeitung gemäß der Hubblepalette.