In unserem Sonnensystem gibt es neben der Sonne, den Planeten und ihren Monden sowie den Zwergplaneten (z.B. „Ceres“) und Kometen noch eine andere Gruppe von Himmelsobjekten: Die Asteroiden. Asteroiden sind Überbleibsel aus der Zeit der Planetenenstehung. Ihn der Anfangszeit unseres Sonnensystems vor ca. 4,5 Milliarden Jahren bildeten sich die großen Planeten aus sogenannten „Planetesimale“, Gesteins- und Eisenbrocken, die durch Kollisionen zu Planeten verschmolzen. Die Reste aus dieser Zeit, die es nicht geschafft hatten sich zu Planeten zu formen nennen wir Asteroiden.
Die Asteroiden befinden sich überall im Sonnensystem, besonders viele häufen sich zwischen den Bahnen von Mars und Jupiter und ziehen dort ihre Bahnen um die Sonne. Sie bestehen wie die Planetesimale hauptsächlich aus Gesteinen und Eisen. Durch Kollisionen untereinander oder auch durch die Schwerkrafteinwirkung des Riesenplaneten Jupiter verirren sich Asteroiden auch mal in das innere Sonnensystem und sind eine reale Bedrohung für unsere Erde! Die Dinosaurier starben höchstwahrscheinlich nach einem Asteroideneinschlag vor ca. 65 Millionen Jahren aus. Das Objekt damels hatte einen Durchmesser von ca. 12 km.
Da uns Asteroiden (neben den Kometen) auch etwas über die Entstehung des Sonnensystems „erzählen“, aber auch eine Gefahr die Erde darstellen, gibt es Suchprogramme verschiedener astronomischer Einrichtungen mittels robotischer Teleskope.
Patrick Fitz ist Lehrer an der Johann-Christian-Senckenberg-Schule in Runkel. Herr Fitz ist, wie auch die Schule, Mitglied der Sternwarte Limburg. Er gründete dort im Jahr 2009 die Astronomie AG. Die Schülerinnen und Schüler der Astro AG beteiligten sich 2011 an einem Suchprogramm zur Asteroidensuche. Dabei werteten die Schülerinnen und Schüler die Bilder des 1,8m Teleskops „Pan-STARRS1“ aus. Dieses Teleskop auf dem Berg Heleakalá der Hawaii-Insel Maui erstellte mehrere Bilder von einem Himmelsausschnitt im Abstand weniger Minuten. Legt man diese Bilder so übereinander, daß sich die Sterne überdecken, verrät sich ein Asteroid durch seine Eigenbewegung vor dem Hintergrund der Sterne. Genau dies machten die Schülerinnen Madlen Zirkel, Carmen Grodke und Jasmin Schreiner und entdeckten dabei „ihren“ Asteroiden! Durch die Vermessung mittels einer Software bestimmten die Schülerinnen die Bahnparameter und meldeten ihre Entdeckung an die „International
Astronomical Search Collaboration“ (IASC). Bis zu einer endgültigen Benennung muß eine Neuentdeckung noch einmal durch andere Sternwarten (z.B. der Sternwarte Limburg) verifiziert werden. Dies dauerte sechs Jahre, da der Asteroid diese Zeit für einen Sonnenumlauf benötigt.
Danach durften die Schülerinnen einen Namen der „International Astronomical Union“ (IAU) mit Sitz in Paris vorschlagen. Sie wählten den Namen des Ortes aus, von wo sie den ca. 50 bis wenigen 100km großen Himmelskörper entdeckten.
Die Sternwarte Limburg freut sich sehr über diese Leistung der Schülerinnen und ihrers Lehrers Patrick Fitz und wünscht der Astro AG weiterhin viel Erfolg!
Text: Oliver Rieck