Das Astrobild des Monats Oktober 2021 zeigt unsere Sonne am 08. September 2021 wie man sie durch ein Teleskop mit geeignetem Filter sehen kann. Am auffälligsten sind die Sonnenflecken. Die Sonne besteht hauptsächlich aus ionisiertem Wasserstoffgas, welches elektrisch leitend ist. Im Magnetfeld der Sonne entstehen in diesem Gas eletrische Ströme, die wiederum ein Magnetfeld erzeugen, so daß Magnetfeldlinien hervorgerufen werden. Manchmal bricht solch eine Magnetfeldline schleifenförmig durch die Sonnenoberfläche durch. An der Aus- und Eintritsstelle der Magnetfeldlinie wird der Transport heißen Gases aus den tieferen Schichten der Sonne (Granulen, s.u.) an die Oberfläche behindert. Somit ist diese Stelle „nur“ ca. 4270K gegenüber der ungestörten Sonnenoberfläche mit einer Temperatur von 5770K heiß. Dadurch erscheinen uns Sonnenflecken wesentlich dunkler als die restliche Oberfläche. Auf der gesamten Sonnenoberfläche erkennt man auf dem Bild eine grieselige Struktur, die Granulation. Dabei handelt es sich um heißes Gas, welches von den tieferen Schichten der Sonne aufgrund der Konvektion nach oben transportiert wird, abkühlt und wieder in die Tiefe sinkt. Der Durchmesser der Granulen beträgt ca. 500km bis 2000km. Sie existieren nur wenige Minuten.
Da die Sonne ein Gasball ist, erkennt man zum Rand hin die sogenannte Randverdunkelung. Dies ist ein optischer Effekt, da das Gas zum Rand hin scheinbar dünner wird und dadurch weniger Licht emittiert.
Das Bild wurde mit einer digitalen Spigelreflexkamera Sony alpha77, ISO 100, 1/3200 Sekunde an einem Refraktor mit 80mm Öffnung und einer Brennweite von 1200mm aufgenommen. Als Filter diente ein Objektivsonnenfilter mit Baader Astrosolar Fotofolie ND3.8. Es handelt sich um ein Einzelbild, welches mit Adobe Lightroom bearbeitet wurde.
Achtung: Sonnenbeobachtungen immer nur mit GEEIGNETEN Filtern durchführen!