Bild des Monats Oktober 2016

Marcel Herheuser

Marcel Herheuser

Das Bild des Monats zeigt eine Aufnahme der Andromeda-Galaxie (M31). Sie ist ein Deep Sky Objekt, welches sich in einer Entfernung von ~ 2,5 Millionen Lichtjahren (23 Trillionen km) von uns befindet. Damit ist sie das am weit entfernteste Objekt, welches wir in klaren Nächten mit dem bloßem Auge noch erkennen können. Das liegt vor allem an ihrer Größe. Ihre gesamte scheinbare Ausdehnung ist größer als eine Vollmondscheibe. Mit einem Durchmesser von ~ 140.000 Lichtjahren ( 1,3 Trillionen km) ist sie nur minimal größer als unsere Milchstraße. Bei diesen Dimensionen mag es einen vielleicht verwundern, aber Andromeda liegt in unserer direkten extragalaktischen Nachbarschaft. Andromeda selbst hat ähnlich wie unsere Milchstraße zwei kleinere Satelliten-Galaxien M32 und M110, die man im Bild erkennen kann. Damit gehören M31 und die Milchstraße zur „lokalen Gruppe“, einem Galaxienhaufen, dem neben etwa 60 bekannten Zwerggalaxien auch der prominente Dreiecksnebel M33, sowie die kleine und große Magellansche Wolke angehören.

M31 ist bei Wissenschaftlern ein begehrtes Objekt, da sie stark der Milchstraße ähnelt. Auch Andromeda ist eine Spiralgalaxie mit Sternentstehungsgebieten, Kugelsternhaufen und großen Staubbändern in ihren Spiralarmen. M31 bietet aber eine bessere Beobachtungsperspektive als unsere Milchstraße und kann somit besser untersucht werden. So weiß man mittlerweile, dass sich in ihrem Zentrum ein supermassereiches Schwarzes Loch befindet, was die Masse des Schwarzen Lochs in unserer Heimatgalaxie noch um die 24-fache Masse übersteigt.

Zur Aufnahme: Erste Aufnahmen von Andromeda wurden bereits vor über 100 Jahren gemacht. Eine Aufnahme von Isaac Roberts wurde bereits 1899 mit einem 50cm Newton-Teleskop angefertigt. Damals natürlich noch analog in schwarz-weiß auf einer Fotoplatte. Für meine Aufnahme ist ein 6″ Newtonteleskop in Kombination mit einer Canon 1000da zum Einsatz gekommen. Bei der Brennweite des Teleskops (750mm), passt Andromeda gerade noch diagonal auf den Chip der Kamera. Mit diesem Setup wurden 16 Einzelaufnahmen von je 5 Minuten Länge aufgenommen und mit DeepSkyStacker zu einem Summenbild addiert. Darks, Bias und Flatframes sind mit verrechnet worden. Anschließend wurde das rohe Summenbild komplett in Lightroom bearbeitet. Dazu wurde ein Weißabgleich vorgenommen, die Dynamik im Bild angepasst, die Sättigung teilweise angehoben und das Bild anschließend noch minimal entrauscht.

Clear Skies

M.H.