Dies ist eine Aufnahme der Galaxie NGC 5907. Sie ist so unbedeutend, dass sie im Deutschen keinen Eigennamen hat. Bei einer Entfernung von etwa 40 bis 50 Millionen Lichtjahren erscheint sie uns relativ schwach und unscheinbar mit einer Helligkeit von 10,4 Magnituden. Dabei ist sie mit einem Durchmesser von 150 000 Lichtjahren deutlich größer als unsere heimatliche Milchstraße, sogar größer als unser nächster großer Nachbar Andromeda.
NGC 5907 zeigt sich uns als Edge-On-Galaxie, so dass man hier sehr schon sehen kann, dass Galaxien in der Regel, bei aller oft gewaltigen Ausdehnung, doch nur sehr flache „Scheiben“ sind. Die dunklen bis rotbraunen Bereiche sind ausgedehnte Staubgebiete, die das Sternenlicht nicht oder wenig durch lassen. Vielleicht kann man erkennen, das die beiden Enden der Galaxie leicht verbogen sind. Wissenschaftler schließen daraus, dass sich im Umfeld größere Mengen dunkler Materie befinden müssen.
Auf wesentlich länger belichteten Aufnahmen von Astroamateuren entdeckte man erst in den letzten Jahren, dass NGC 5907 von Staubschlingen im Abstand bis zu 150 000 LJ umgeben ist. Dies sind die Reste einer Kleingalaxie, die in der Zwischenzeit in von NGC 5907 aufgenommen worden ist. Dieses Bild wurde durch ein 30 cm – Spiegelteleskop mit einer auf -25°C gekühlten Astrokamera aufgenommen, die Belichtungszeit betrug 2 Stunden. Gelegentlich werde ich die Aufnahme wiederholen und strebe etwa vier mal so viel Belichtung an. Dann dürften die erwähnten Staubbänder für uns sichtbar werden. Ich bin selbst ganz gespannt.
Dietmar Bode