Volkhard Metzner
Das Bild des Monats zeigt den Adlernebel im Sternbild Schlange, der im wesentlichen aus Wasserstoffwolken und Staubmassen besteht und eine Geburtsstätte für neue Sterne ist. Diese regen den Nebel zum Leuchten an und bilden einen offenen Sternhaufen, der Mitte des 18. Jahrhunderts entdeckt und wenige Jahre später im Katalog von Charles Messier als M16 erfasst worden ist. Der Adlernebel, IC 4703, ist etwa 6.500 Lichtjahre von der Sonne entfernt und hat eine Ausdehnung von ca. 15 Lichtjahren. Er hat für uns einen scheinbaren Durchmesser von 30 Bogenminuten, was dem Vollmond entspricht. Das Sternbild Schlange ist recht unauffällig und wird durch den Schlangenträger in einen Kopf und einen Schwanz geteilt. Der Adlernebel ist im Bereich des Schwanzes und befindet sich unweit des Schützen, in dessen Richtung das Zentrum der Milchstraße sichtbar ist. Von daher sind hier besonders viele Nebel und Staubgebiete zu sehen, die in Deutschland leider nicht sehr hoch über den Horizont kommen.
Das Bild entstand im spanischen Andalusien, wo wegen der 14° südlicheren Breite diese Sternbilder besser den horizontnahen Dunstschichten entkommen können und einen klareren Blick auf diese interessante Gegend ermöglichen. Das Foto besteht aus insgesamt 12 Einzelbelichtungen zu je 5 min und wurde durch einen 70 mm-ED-Refraktor mit Nebelfilter aufgenommen. Dank einer 2x-Barlowlinse betrug die Brennweite 840 mm. Als Kamera kam eine auf -10°C gekühlte ASI 071MC zum Einsatz. Die anschließende Bildbearbeitung erfolgte mit Deep Sky Stacker und GIMP2.