Ich betreibe diese Hobby nun erst seit gut einem Jahr und lerne bei jeder Beobachtung und jedem Treffen mit den Vereinsmitgliedern dazu.
Nun, an diesem Abend, ich hatte nix besonderes vor, im Fernsehen nur Mist. Soll ich mich einfach hinlegen…, och gucke noch mal auf dem Balkon wie das Wetter so ist. Hammer, Sternenklar, wie das denn auf einmal. Auf die Uhr geschaut, 20:30Uhr. Kurz überlegt. Es ist mitten in der Woche, morgen früh arbeiten.
5min später, Kaffee ist aufgesetzt, die Plane von der EQ6 runter. Die Montierung mit samt der Gewichte ans andere Ende vom Balkon geschleppt. Wow ist das kalt, also wieder rein, erst mal warm anziehen und danach Thermoskanne mit frischem Kaffee gefüllt.
So nun leise auf der knarzende Treppe hoch damit der Kleine nicht aufwacht. ED80, Okulare, DSLR usw. ist alles ordentlich in 2 Koffern. Schnell wieder auf dem Balkon. Strom auf die Steckdose geschaltet, Außenbeleuchtung an und erst mal aufbauen. EQ6 genau nach Norden – Passt, EQ6 mit der eingebauten Libelle genau in die Waage – Passt. So ED80 drauf, Reducer drauf, DSLR drauf und die Monti mit den Gewichten ausbalancieren – Passt. Blick auf die Uhr, was schon 21:15Uhr. OK, DSLR runter, Reducer runter und Zenitspiegel mit Okulare drauf. Licht aus und nen Kaffee trinken. Erst mal die Augen etwas an die Dunkelheit gewöhnen. Dann EQ6 an, GPS Daten holt die sich automatisch, Uhrzeit und Datum damit auch. Nun schnell auf dem Handy mit PolarAlign die Position des Norstern
anzeigen lassen und die Monti ausrichten. Danach ein 3-Star Alligment. Diesmal zum ersten mal jeden Stern mit dem Fadenkreuz genau Mittig eingeordnet. Kurzer Blick auf die Uhr, 21:50Uhr.
Also was mache ich heute Abend überhaupt, noch gar nicht drüber nachgedacht. Och M31 müsste doch da sein und wird per GoTo angefahren. Da ist Sie, die oder das, ach egal. sieht gut aus. Okular und Zenitspiegel runter, Reducer rauf und DSLR dran. Oh, fokussieren…. schnell einen hellen Stern gesucht, Handy in den Himmel und den Namen ab in die GoTo Steuerung. Blick durch LiveView der DSLR, ok ist Mittig. Bathinov-Maske auf den ED und die DSLR mit mehreren kurzen Aufnahmen fokussiert. Nun GoTo zurück zu M31. kurze 15sec Aufnahme um zu gucken ob M31 da ist und auch mittig – passt. DSLR diesmal wieder auf Bulb, prog. Handtimer dran. Kurzer Blick auf die Uhr, 22:20Uhr. Oh Mann, Flats und Bias zu aufwendig und Darks…. „irgendwie gerade nicht“ diesmal internen Dunkelabzug einstellen. (War ein Tipp aus dem Astroforum, es damit mal zu versuchen)
So nun 10sec programmiert, ISO800 und gute 20 sec später (interner Dunkelabzug!) das erste Bild. Sieht gut aus. Also 60 sec eingestellt und gute 120 sec später… cool! ISO rauf auf 1600 und gute 120 sec. später… coool! Rauf auf 80, 100, 120, 140 sec… oh Streifen. Zurück auf 120 sec. Das Bild auf dem Monitor und größte Vergrößerung, alles Punktförmig. Nun 5 * 120 sec (+internen Dunkelabzug jedes Bildes!) also rund 1300 sec (knapp 22Minuten) später noch mal alle Bilder auf dem Monitor geprüft. Sieht immer noch gut aus. Blick auf die Uhr, 23:45 Uhr, ups. Also frischen Akku in die Kamera und 100 Aufnahmen am Timer eingestellt. Nun ab ins Bett und den Wecker etwas früher auf 4:30 Uhr eingestellt. Ich muss ja vor der Arbeit noch alles abbauen.
4:30Uhr: schnell leise raus und alles läuft noch. Ein Blick auf die DSLR: Akku sehr schwach, Vorschaubild zeigt M31 nun gedreht aber mittig. nicht schlecht. Nun alles ausgeschaltet und abgebaut. Die DSLR noch schnell an den Rechner und alles sieht soweit cool aus. Schnell eine Mail mit 3 Sätzen und einem Bild an die Vereins-Kollegen gepostet, und ab auf die Arbeit.
Fazit: Darks sind doch nicht so schlecht, die EQ6 war gut eingeordnet und es waren 46 gute
Aufnahmen übrig geblieben.
Hier ein Einzelbild wo nur die Tonwertkurven angepasst wurden.