Ich hab ihn erwischt !

So beginnt ein  Beobachtungsbericht unseres Mitglieds Berthold Fuchs, ein Hobbyastronom der alten Schule, der noch ohne GoTo und Computerteleskop den Himmel beobachtet.
Den Schritt in die Astrofotografie hat er allerdings  mit einer ASI  178 MC gewagt und sucht jetzt den Himmel nach prominenten Doppelsternen und Besonderheiten im Bereich der Sterne unseres nächtlichen Himmels ab.

Da durfte auch Barnards Pfeilstern (entdeckt von  E. E. Barnard 1916) im Sternbild Schlangenträger nicht lange auf eine Besuch durch unseren Sternenfreund warten.

So wird er für die Sternwarte Limburg ein Projekt für die nächsten Jahre aufgreifen, in welchem die rasend schnelle Bewegung dieses Sternes dokumentiert wird.

Aber lest selber, wie Berthold Fuchs von seiner Beobachtung berichtet:

Gestern Nacht war ich, wie bereits die Nacht zuvor in Ophiuchus unterwegs. Etwas unterhalb und etwas östlich von Rasalhague, alpha Ophiuchi ist ein im Fernglas gut erkennbares Trapez mit angehängtem fast gleichseitigem Dreieck. Etwas oberhalb und leicht westlich liegt IC 4665. Der Sternhaufen war aber nicht mein primäres Ziel, sondern der nahegelegene Stern Barnards Pfeilstern ( der Stern mit der geringsten Entfernung zu unserer Sonne – auf der Nordhalbkugel !
Mit nur 5,94 Lichtjahren ist der 9,776 Magnituden helle Pfeilstern, das schnellste Vögelchen am Sternenhimmel. Mit M4 V ist er ein leuchtschwacher Zwerg nur 3134 K warm. Er hat gerade mal 14 % der Sonnenmasse, ein fünftel des Sonnendurchmessers und nur 0,04% der Sonnenleuchtkraft. Dafür ist er außerordentlich schnell unterwegs : 10,4 Bogensekunden im Jahr.

CS Berthold