Dieses Bild zeigt die Feuerwerksgalaxie NGC 6946 und den uralten Sternhaufen NGC 6939.
Die Objekte liegen nahe der galaktischen Ebene und man schaut durch viele tausend Lichtjahre Gas und Staub. Besonders die ferne Galaxie wird dadurch stark verdunkelt und der Blick auf sie getrübt. Die Entfernungsmessung bei solchen Objekten ist wohl ziemlich schwierig, aber neueste Messergebnisse deuten auf etwa 21 Mill. Lichtjahre bei NGC 6946 und etwa 6000 LJ bei 6939 hin, wobei man ziemlich stark abweichende Angaben findet.
Interessant ist, das die Feuerwerksgalaxie Weltrekordhalter bei Supernoven ist, 9 in den letzten 100 Jahren, und nicht der bekannte Bode-Nebel M82, wie ich immer glaubte. Zum Vergleich: Unsere mehr als doppelt so große Michstraße hat (zum Glück) nur 1 Supernova in etwa 100 Jahren.
Die Galaxie hat etwa einen Durchmesser von 11 Bogenminuten (Mond 30), entspricht etwa 40 000 Lichtjahre, und eine Helligkeit von 9,6 mag. Der offene Haufen ist 8 Minuten im Durchmesser groß und 7,8 mag hell. Mit 1,6 Milliarden Jahren ist er einer der ältesten Vertreter seiner Art.In der Mitte des Bildes bis hinüber an den rechten Rand (Westen) konnte ich erstmals den sogenannten Galaktischen Cirrus ablichten (genau hinsehen!), dessen Existenz erst seit wenigen Jahren bekannt ist. Er besteht aus Gas und Staub, ein extrem schwacher Nebel, der nicht von nahen Sternen, sondern vom Licht der Galaxien schwach beleuchtet wird. Der Galaktische Cirrus wurde Mitte der achtziger Jahre vom IRAS Satelliten nachgewiesen, unter dem Namen Hagensche Wolken aber schon von visuellen Beobachtern wesentlich früher beschrieben und ist wieder in Vergessenheit geraten.
Das Teleskop für dieses Bild war ein 130 mm Refraktor, 730mm Brennweite, die Kamera eine Atik 460 Farbkamera. Es wurden 53 Einzelaufnahmen je 5 Minuten Belichtungszeit im Computer zusammen gerechnet, ergibt also eine Aufnahmedauer von 4:25 Stunden. Die Wetterbedingungen waren nicht toll, die Bildbearbeitung aber für mich ausgesprochen schwierig.
Dietmar Bode