Das Bild des Monats Dezember zeigt den großen Orionnebel zusammen mit dem Running-Man-Nebel. Beide Objekte gehören zum gleichnamigen Sternbild des Orion und befinden sich im Schwert am Gürtel des Himmelsjägers. Durch seine scheinbare Helligkeit von 4,0 mag und seiner Größe ist der Orionnebel in klaren Nächten bereits mit bloßem Auge sichtbar. Er begleitet uns durch Herbst und Winter und wird erst im April wieder hinter dem Horizont verschwinden.
Das Zentrum des Orionnebels ist ein Sternentstehungsgebiet. Das Licht seiner Sterne benötigt etwa 1350 Jahre bis es uns erreicht. Damit liegt der Nebel direkt in unserer kosmischen Nachbarschaft. Der Orionnebel ist ein beliebtes Motiv für astrofotografische Anfänger. Es ist leicht aufzufinden, sehr hell und erfordert nur moderate Brennweiten. Die Kunst ist es, sowohl die feinen Nebelstrukturen als auch die Sterne im Zentrum darzustellen. Dabei besteht ein Konflikt, der vom Fotograf gelöst werden muss. Der Nebel gibt seine Struktur erst bei langer Belichtung Preis, die Sterne hingegen dürfen nur kurz belichtet sein, damit das Zentrum nicht ausbrennt. Das Optimum ist im gezeigten Bild also nicht erreicht, da das Zentrum bereits ausgebrannt ist.
Das gezeigte Bild ist mit einer modifizierten Spiegelreflexkamera (Canon Eos 1000da) an einem 6“ Newton mit 750mm Brennweite auf einer NEQ-5-Montierung entstanden. Es hat eine Gesamtbelidchtungsdauer von 45 Minuten und wurde in Photoshop bearbeitet.
Das Sternbild Orion steht derzeit gut sichtbar am Abendhimmel. Die drei Gürtelsterne und das Schwert sind gut zu erkennen.