2000 Jahre benötigt das Licht von dem hier gezeigten Objekt, dem Pelikannebel (auch als IC5070 und IC5067 bezeichnet), bis zur Erde.
Der Pelikannebel ist eine gigantische rot leuchtenden ionisierte Wasserstoffwolke (HII) im Sternbild Schwan.
Im Sommer steht dieses Objekt fast genau über unseren Köpfen ganz in der Nähe des Sternes Deneb und ist in den kurzen Nächten des Sommers fotografisch mit „kurzen“ Brennweiten (<100cm) sehr leicht zu beobachten.
Der Pelikannebel ist, ähnlich dem wohl bekannteren Orionnebel, ein Sternenentstehungsgebiet. Das ungeheuer energiereiche Licht der hier „geborenen“ jungen Sterne erhitzt und ionisiert die sie umgebenden Wasserstoffwolken. Dabei entsteht dieses typisch rote Licht, was aber leider erst durch längere Belichtungszeiten ( in diesem Fall knapp 2 Stunden) sichtbar wird.
Der Nebel enthält mehrere sogenannte Herbig-Haro Objekte (besonders im Teilgebiet IC 5067 – dem „Hinterkopf des Pelikans). Herbig-Haro Objekte sind Protosterne, die in den dunklen Wolken stehen und hier noch nicht direkt sichtbar sind. Im „Hinterkopf“ des Pelikans erkennt man einige säulenähnliche Gebilde in denen sich junge Protosterne verstecken.
Im inversen Graustufenbild kommen etwas stärker die Strukturen in diesem Nebel zur Geltung. Unter anderem kann man rechts hinter dem „Auge des Pelikans“ deutlich 2 der angesprochenen Säulen mit den Herbig-Haro Objekten erkennen.
Zum Spaß wurde der Pelikannebel, von den Mitgliedern der Sternwarte Limburg e.V, auf den Namen „Tigerente“ getauft, denn der Körper des Pelikans deutet, mit etwas Phantasie, die typischen Streifen der Janosch-Ente an.
Aufnahmedaten:
C14 f/1.9
22×5 Minuten belichtet mit einer
QHY 12
Nachbearbeitet mit Regim und Photoshop
Aufnahme: Peter Remmel – Sternwarte Limburg