Kategorie-Archiv: Allgemein

Nachruf – Dr. med. Hans-Peter Luboeinski

Schweren Herzens nehmen wir Abschied von unserem langjährigen Mitglied „Lubo“ Hans-Peter Luboeinski (13.10.1943 – 12.03.2024). Er prägte die Entwicklung der Sternwarte, besonders in der Anfangszeit maßgeblich mit. Lubo hatte erheblichen Anteil an der Verwirklichung des heutigen Observatoriums, indem er Kontakte zu großzügigen Sponsoren herstellte. Außerdem spendete er der Sternwarte, aus seinem Privatbesitz, das 12 Zoll Meade Schmidt-Cassegrain Teleskop, welches die Vereinsmitglieder nur unter dem Namen  „Luboskop“ kennen.  Aber auch menschlich war Lubo ein Gewinn für den Verein. Stets gut gelaunt hatte er immer eine lateinische Lebensweisheit auf den Lippen. So bleibst du uns in Erinnerung!

Deine Schritte sind verstummt, doch deine Spuren bleiben!

Bild des Monats Februar 2024

Supernova 2024gy in der 53 Mio LJ entfernten Galaxie NGC 4216

Die letzte in unserer Heimatgalaxie beobachtete Supernova*** ist die sogenannte Keplersche Supernova aus dem Jahr 1604.
Statistisch gesehen sollten 6 Supernovae pro Jahrtausend in unserer Milchstraße von der Erde aus beobachtbar sein. Folglich alle 166 Jahre eine…..da warten wir jetzt schon ein paar Jahre zu viel (oder haben wir da was verpasst?)  auf so ein Ereignis.

Supernova in der Galaxie NGC4216

Die Galaxien in der „Nachbarschaft“ unserer Heimatgalaxis sind da großzügiger, und es gibt hier ständig irgendwo eine Supernova „im Angebot“.
So wurde in der Galaxie NGC 4216 (im Virgo-Galaxienhaufen)
Mitte Januar von dem Amateurastronomen Koichi Itagaki (Japan) die Supernova 2024gy vom Typ Ia entdeckt.

Bereits wenige Tage später konnten zwei Mitglieder der Sternwarte Limburg  (Dr. Peter Haas und Peter Remmel) diese Supernova fotografieren. Weiterlesen

Bild des Monats September 2023

Foto: Achim Conradi

Saturn im September

Rund 4,6 Milliarden Jahre ist unser Sonnensystem alt und damit auch der Saturn mit seinen 82 Monden.

Die Ringe um den Saturn sind aber erst 100 Millionen Jahre alt und werden in weiteren 100 Millionen Jahren verschwunden sein.
Man geht davon aus, dass sie von einem zerborstenen Eismond des Saturns stammen.

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Was ist denn auf der Sonne los?

Marcel Herheuser

Das Bild zeigt die Chromosphäre der Sonne am Nachmittag des 18.8.23. Die Chromosphäre ist eine dünne Gasschicht in der Atmosphäre der Sonne, die direkt über der Photosphäre liegt. Sie besteht hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium und strahlt vor allem Licht einer bestimmten Wellenlänge ab. Sie ist normalerweise nicht sichtbar, außer bei einer totalen Sonnenfinsternis, wenn sie als roter Ring um die Sonne erscheint. Ihre Temperatur steigt von innen nach außen an und erreicht am Rand etwa 10.000 K. Sie geht dann in die Sonnenkorona über, die noch heißer und ausgedehnter ist. In der Chromosphäre lassen sich viele Erscheinungen beobachten. Neben den bekannten Sonnenflecken kann man auch sogenannte Flares, Filamente, Plages (Fackeln) und Protuberanzen beobachten.

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Bild des Monats Juli 2023

Wahl/Remmel

SN 2023ixf , ein sterbender Stern!

Im Mai konnte der 75 jährige Japaner Koichi Itagaki erstmals in der Feuerradgalaxie (M101) eine Supernova, einen sterbenden Stern, beobachten. Wissenschaftler bestätigten hier eine Supernova (SN 2023ixf) vom Typ II (Kernkollaps).
Nach derzeitigem Wissensstand wird die Supernova als Überrest ein schwarzes Loch oder ein Neutronenstern hinterlassen.

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Bild des Monats Juni 2023

Foto: Ralph Uenver

Was aussieht wie eine Qualle ist der Crescent Nebel oder Sichelnebel mit der Katalogbezeichnung NGC 6888, er befindet sich im Sternbild Schwan und ist derzeit ca ab Mitternacht in Richtung Osten, 60° über dem Horizont zu beobachten, allerdings nur mit einem Teleskop.

Die Entfernung wird mit ca 4.700 Lichtjahren beschrieben und wurde bereits 1792 von William Herschel entdeckt. In der Mitte des sogenannten Wolf-Rayet Nebels sein Zentralstern, der sehr massereich und heiß ist und somit auch für die starken Sternenwinde zuständig ist. Hierdurch entstehen O-III Ionisationen und Stoßfronten mit dem interstallaren Medium.

Die Aufnahme entstand Mitte Juni in mehreren Nächten mit einer Gesamtbelichtungszeit von ca. 7,5h.

 

Bild des Monats Mai 2023

Bild: Ralph Uenver

Das Bild zeigt einen der 100 hellsten Sterne am Nachthimmel: Sadr, seine Helligkeit beträgt ca 2,2mag. Der Stern liegt im Zentrum des Sternbildes Cygnus, sein Name stammt aus dem Arabischen und bedeutet „Brust der Henne“. Der helle Stern ist umgeben von mächtigen Staubwolken. Diese herauszuarbeiten ist Aufgabe der Astrophotographen. Dabei sind die Helligkeitsunterschiede ganz erheblich was zu einem erheblichen Dynamikumfang führt.

Die Aufnahme wurde mit einem 680mm Linsenteleskop gemacht, 92 Aufnahmen à 300sec im RGB Spektrum sowie 57x600sec im H_alpha/O3 Spektrum, also ca 17 Stunden Gesamtbelichtungszeit. Zum Einsatz kam eine astromodifizierte OSC-Kamera.

Bild des Monats April 2023

Foto: Peter Remmel

Ein geniales Beobachtungsfeld für Galaxienfreunde ist der Virgo-Galaxienhaufen (Sternbild
Jungfrau).
Eine der wenigen klaren Nächte im April 2023 konnte für ein Bild aus diesem Galaxienhaufen genutzt werden.
Messier 86, eine linsenförmige Galaxy des Typs S0, dominiert das Bild. Sie bewegt sich übrigens mit 400 km/s auf die Milchstraße zu.
Bei einer Entfernung von 65 Mio Lichtjahren allerdings kein  Thema für unsere Generation 😉
Die Aufnahme ist mit nur 1 Stunde Belichtungszeit ein Schnellschuss in der Astrofotografie, gehen doch die Aufnahmezeiten in der Regel in einen zweistelligen Stundenbereich.

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